Begeisterte Zuhörer beim 5. Kirchenkonzert des Musikverein Stadtkapelle Sachsenheim e.V.
Am 19.04.2015 lud der Musikverein Stadtkapelle Sachsenheim e.V. zum fünften Kirchenkonzert ein. Bei frühlingshaften Wetter wurde das Konzert in der vollbesetzten Stadtkirche durch das Posaunenquartett des Großen Blasorchesters mit dem „Waldlied“ festlich eröffnet.
Mit der musikalischen Interpretation des Konzertwerks „Mountain Wind“ von Martin Scharnagl intonierte das Große Blasorchester, unter der Leitung von Dieter Göttfert, die reizvolle und berührende Atmosphäre der Bergwelt. Es folgten die beiden Ensembles der Jugendkapelle mit dem Abendlied für Klarinettentrio und einem Andante für Blechbläserquartett.
Dem Ensemblespiel wartete erneut das Große Blasorchester auf mit dem Volkslied-Potpourri „Klingendes Schwabenland“ mit Liedern wie „Trutz’ net so“, „Horch was kommt von draußen rein“, „Im schönsten Wiesengrunde“ oder „Jetzt gang i ans Brünnele“. Arrangiert wurde diese klanglich ansprechende Zusammenstellung als Ausdruck der Liebe zum Volkslied durch den schwäbischen Komponisten Kurt Rehfeld. Dem Saxophonquintett, welches das englische Volkslied „Country Gardens“ von Cecil Sharp intonierte, schloss sich ein Solowerk für Sopranblockflöte und Blasorchester an. In der lieblichen und äußerst gefühlvoll gespielten Romanze „Giudita“ von Alfred Bösendorfer fungierte der Dirigent und Saxophonist Dieter Göttfert persönlich als Solist an der Blockflöte.
Mal gefühlvoll, mal virtuos – Christian Konnerth und Michaela Hartmann-Trummer bei der Aufführung der Morçeau Symphonique
Dem warmen und weichen Klang der Blockflöte schloss sich das Klarinettenquartett des Großen Blasorchesters an mit der technisch anspruchsvollen „Fuge Nr. 1“ aus dem Liederzyklus „Die Kunst der Fuge“ von Johann Sebastian Bach. Als besonderen musikalischen Genuss bot sich für die Zuhörer mit der „Morçeau Symphonique“ von Alexandre Guilmant erstmals ein Werk für Soloposaune und Orgel. Mal gefühlvoll, mal virtuos – entlockte Christian Konnerth sämtliche Facetten seiner Posaune. Im wahrsten Sinne des Wortes zog auch Michaela Hartmann-Trummer an der Orgel alle Register, so dass dieses Werk zu einer hervorragenden Aufführung wurde.
Wahrlich überirdisch begab sich das Große Blasorchester im nächsten Werk „Selections from Starlight Express“ in die Welt der Musicals. Musikalisch äußerst ansprechend und für die Musiker fordernd gestaltete sich diese Zusammenstellung aus dem wohl einzigen Musiktheater, das auf Rollschuhen gefahren wird. Mit der „Steeephans-Polka“ hielt erstmals eine Polka Einzug in der Stadtkirche. Sichtlich ungewohnt diese Musikgattung in einer Kirche zu hören, zeichnet sich die Komposition von Alexander Pfluger durch einen lyrischen Klangcharakter aus, den das Große Blasorchester nach böhmischer Art stilsicher interpretierte. Ebenfalls neuartig war die Aufführung von „Großer Gott wir loben dich“ im Arrangement von Hans Bachstetter in der sich Disko-Rhythmen mit dem traditionellen Choralsatz abwechseln.
Abschließend folgten neben den Dankesworten von Pfarrerin Britta Schleyer, welche neben einiger Bibelverse, auch das Publikum mit ausgewählten humoristischen Zitaten aufzuheitern wusste, noch das Kirchenlied „Nun danket alle Gott“. Hier wurden die Konzertbesucher dazu eingeladen mitzusingen.
Nach Ende der Veranstaltung, lud der Musikverein Stadtkapelle Sachsenheim e.V. die Konzertbesucher vor der Stadtkirche bei strahlendem Sonnenschein zu einem kleinen Stehempfang ein. Das inzwischen zur Tradition gewordene Kirchenkonzert wird auch im nächsten Jahr wieder stattfinden.